40. Sendung mit Karina Sturm zu Gast bei KRAUTHAUSEN – face to face
Shownotes
Zu Gast bei KRAUTHAUSEN – face to face: Karina Sturm, Journalistin, Autorin und Filmemacherin.
Wir sprechen über ihren ungewöhnlichen Weg in den Journalismus, ihre Leidenschaft fürs Tagebuchschreiben und die Bedeutung von Organisation im Alltag mit chronischer Erkrankung. Karina berichtet von ihren filmischen Arbeiten wie "Proud Stutter" und ihrer Dokumentation "Die Lego-Oma", die stereotype Darstellungen herausfordern und neue Perspektiven auf Behinderung eröffnen.
Zentrale Themen sind Repräsentation und Medienbilder von Menschen mit Behinderung, Ableismus und die Rolle von Aktivismus. Karina erzählt von ihrem Buch Stoppt Ableismus, das sie gemeinsam mit Anne Gerstorff geschrieben hat, und von ihrer aktuellen Arbeit an der Dokumentation "Props No More", in der sie internationale Medienschaffende mit Behinderung porträtiert.
Wir diskutieren über die Unterschiede zwischen den USA und Europa in Bezug auf Behindertenrechte, über die Kraft von Communitys und Medien zur Selbstermächtigung sowie über Fortschritte und Defizite in der medialen Repräsentation. Außerdem spricht Karina über ihren Wunsch nach vielfältigeren Redaktionen und langfristig inklusiveren Strukturen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo zu einer weiteren Folge von "Krauthausen - face to face".
00:00:04: Diesmal mit einer ganz besonderen Gästin, nämlich Karina Sturm.
00:00:08: Sie ist Journalistin, Autorin und Filmemacherin.
00:00:23: Karina, schön, dass du da bist.
00:00:25: Hi Raul, ich habe dir was mitgebracht.
00:00:27: Gleich mitgebracht? Was hast du dabei?
00:00:29: Mein Tagebuch.
00:00:30: Und was bedeutet das Tagebuch für dich?
00:00:33: Das repräsentiert so ein bisschen mein ganzes Leben
00:00:37: und meinen Weg in den Journalismus.
00:00:41: Begleitet mich eigentlich seit der vierten Klasse, oder so?
00:00:44: Schreibst du dann jeden Tag?
00:00:47: Und wenn nein, wie erinnerst du dich daran?
00:00:50: Nicht mehr. Früher habe ich jeden Tag geschrieben.
00:00:53: Und auch so richtig krass detailiert mit Skizzen, wo ich war
00:00:57: und wem ich da und detailliert Zeitabfolgen von Events und so.
00:01:02: Mittlerweile schreibe ich eigentlich nur noch alle zwei Wochen.
00:01:05: Oder wenn irgendwas Größeres passiert ist, oder so.
00:01:08: Und wie ich mich daran erinnere,
00:01:10: das ist fast ein bisschen peinlich, aber ich habe quasi für alles
00:01:15: To-Do-Listen - um mich anzuziehen, mich an jede Sache zu erinnern,
00:01:17: die ich in meinem Alltag machen soll.
00:01:19: Das hat viele Gründe, einer davon ist, dass ich viel vergesse,
00:01:22: einfach konzentrationsbedingt und auf der anderen Seite auch,
00:01:25: weil ich meinen Alltag sehr gut planen muss,
00:01:28: weil ich nicht so viel Energie habe.
00:01:30: Da steht z. B. jedes Wochenende drauf: Tagebuch schreiben.
00:01:34: Hat dir das Schreiben von Tagebüchern dabei geholfen,
00:01:38: einen Fuß im Journalismus zu fassen?
00:01:40: In Retrospekt würde ich sagen ja, weil es einfach romantisch ist,
00:01:44: jetzt zu denken: Jetzt schreibe ich seit der vierten Klasse Tagebuch
00:01:47: und das war so der Einstieg in den Journalismus, aber ich glaube, nein.
00:01:50: In den Journalismus bin ich eigent- lich so durch Zufall reingerutscht,
00:01:53: als ich plötzlich relativ schwer erkrankt bin.
00:01:56: Und meinen ursprünglichen Job nicht mehr machen konnte.
00:01:59: Und dann kam da so jemand, ich weiß nicht, wie er heißt,
00:02:02: Raul Krauthausen.
00:02:04: Der mir angeboten hat, einen Text für ihn zu schreiben.
00:02:07: Das war, wie alles angefangen hat.
00:02:09: Genau, das muss man vielleicht etwas dazu erklären, wir arbeiten zusammen
00:02:13: - auch bei dem Online-Magazin "Die neue Norm".
00:02:16: Was sind die Themen, über die du am meisten schreibst?
00:02:20: Alle Themen rund um Behinderung, chronische Erkrankung
00:02:23: und Disability Mainstreaming.
00:02:26: Auch Inklusion. Viel hat mit Medienrepräsentation zu tun.
00:02:32: Wie werden behinderte Menschen in den Medien dargestellt?
00:02:36: Und auch anderen Menschen mit Behinderung eine Stimme geben,
00:02:38: die das vielleicht besser machen.
00:02:40: Also andere Medienmacher:innen mit Behinderungen.
00:02:44: Ich meine das nicht, um dir Honig um den Mund zu schmieren,
00:02:46: aber du bist eine der Journalist:innen mit Behinderung,
00:02:50: eine der wenigen, die ich kenne, die so einen krassen Output hat.
00:02:53: So viel produziert.
00:02:56: Ich glaube, das sieht nach außen auch so aus.
00:02:58: Ich tue mir mittlerweile relativ leicht, zu bestimmten Themen
00:03:01: Texte zu produzieren, einfach, weil ich das Wissen schon habe.
00:03:06: Das, was rund um Repräsentation ist -
00:03:08: ich schreibe dir so einen Text in dreißig Minuten oder so.
00:03:12: Das andere ist auch, ich bin wirklich -
00:03:15: und das ist die einzige Sache, wo ich mich gerne mal selber lobe.
00:03:18: Aber ich bin wirklich gut organisiert.
00:03:20: Es ist einfach - ich habe sehr viel weniger Energie pro Tag,
00:03:26: als eine gesunde Person und das zwingt mich quasi dazu,
00:03:29: meinen Tag so zu planen, dass ich möglichst viel in dieses Fenster
00:03:34: an Energie bringe.
00:03:35: Aber das hat sich auch erst über die Jahre so ergeben.
00:03:37: Am Anfang war das auch nicht so.
00:03:39: Wie viele Stunden am Tag stehen dir zur Verfügung?
00:03:42: - Fürs effizient sein? - Tatsächliche Arbeit?
00:03:45: Es kommt drauf an, manchmal ist es gar keine Stunde,
00:03:48: manchmal ist es eine Stunde, manchmal sind es zwei, drei.
00:03:51: Das hängt aber auch mit dem zusammen, was drum herum passiert.
00:03:54: Mich kostet ja alles irgendwie Energie.
00:03:57: Wenn ich einen anstrengenden Arzttermin habe,
00:03:59: der mich vielleicht auch emotional viel Energie kostet,
00:04:02: dann kann ich an dem Tag meistens nichts mehr machen.
00:04:04: Das kostet auch alles so unfassbar viel Zeit, was du machst,
00:04:07: wenn du chronisch krank bist oder behindert bist.
00:04:09: Du hast mir mal erzählt, dass du früher sehr sportlich warst.
00:04:12: Kommt daher vielleicht der Drive?
00:04:14: Ja, ich bin sehr kompetitiv.
00:04:19: Du magst gern Wettbewerb.
00:04:20: Ja, genau, ich mag sehr gern Wettbewerb.
00:04:23: Ich fand es anfangs auch ganz arg schwierig, dass ich nichts mehr
00:04:26: wo ich mich irgendwie, mit irgendjemandem, essen konnte.
00:04:30: Dann habe ich das teilweise durch -
00:04:32: irgendwie die Arbeit, die ich jetzt noch machen kann,
00:04:36: mir zurückgeholt habe.
00:04:38: Wenn du sagst, du bist eine Person, die den Wettbewerb sucht,
00:04:42: ist dann so eine Art Festival-Einreichung
00:04:46: auch so eine Art Wettbewerb?
00:04:48: Das auch. Das machst du ja auch dafür,
00:04:50: dass du eine Art von Wertung kriegst, am Ende.
00:04:53: Und es ist auch extrem frustrierend, muss ich sagen.
00:04:57: Wenn man nicht gewinnt oder auch die Einreichung?
00:04:59: Oder wenn du ständig diese E-Mails kriegst,
00:05:02: mit "nicht ausgewählt", "nicht ausgewählt" und plötzlich kommt
00:05:04: eine mit "Bling, bling!" und dann kommt dieses Festival.
00:05:08: Das hat alles auch ein bisschen damit zu tun,
00:05:11: dass man sich irgendwie Bestätigung sucht,
00:05:14: ob man was richtig gemacht hat.
00:05:16: Einer deiner letzten Filme, die du produziert hast,
00:05:19: heißt "Proud Stutter".
00:05:21: Den hast du ebenfalls bei einem Festival eingereicht.
00:05:24: Und da schauen wir uns mal den Trailer an.
00:05:26: Oh mein Gott, ich liebe das.
00:05:30: Es erinnert mich daran, dass es okay ist, nicht okay zu sein.
00:05:36: Ich glaube, ich versuche immer noch,
00:05:39: mir das Ignorieren dieser Gefühle abzugewöhnen.
00:05:48: Das ist Maya.
00:05:51: Maya ist eine leidenschaftliche
00:05:53: medienpolitische Interessensvertreterin.
00:05:56: Sie lebt im schönen San Francisco.
00:06:00: Sie ist eine liebevolle Verlobte,
00:06:03: fürsorgliche Schwester,
00:06:06: oh, und nicht zu vergessen, eine geduldige Hundemama.
00:06:13: Außerdem stottert Maya.
00:06:22: Was sie die meiste Zeit ihres Lebens versteckt hat.
00:06:26: Aber jetzt nicht mehr.
00:06:30: Ich finde, der Film "Proud Stutter" ist ein gutes Beispiel,
00:06:35: dass Stottern für viele wahrscheinlich etwas ist,
00:06:38: dass sehr schambehaftetes ist.
00:06:42: Und sie jetzt auch ein Podcast zu diesem Thema macht.
00:06:46: Was ja schon irgendwie auch mutig ist,
00:06:50: sich dann auch dieser eigenen Scham wahrscheinlich, zu stellen.
00:06:52: Und sich dann auch so würdevoll wie es geht zu zeigen.
00:06:56: Ist das die Macht, ist das die Kraft,
00:06:59: die Medien haben können, für den Einzelnen?
00:07:02: Ich finde schon.
00:07:04: Und das war auch der Grund, warum ich unbedingt einen Film
00:07:06: über sie machen wollte, weil ich es einfach cool fand,
00:07:09: dass sie die eine Sache gemacht hat, die eigentlich das ist,
00:07:11: wo Leute denken würden, das ist das Letzte, was jemand macht,
00:07:14: der stottert - einen Podcast.
00:07:15: Sie hat das auch sehr erfolgreich betrieben.
00:07:19: Sie macht jetzt auch einen eigenen Film.
00:07:21: Sie ist allgemein super involviert in die Community.
00:07:25: Ich glaube schon, dass es - die hat sich auch ganz lang versteckt
00:07:29: und hat sich nicht sprechen trauen und hat dann irgendwann,
00:07:32: auch durch die Community gelernt, dass das völlig okay ist.
00:07:36: Sie selber sagt jetzt: Es ist nur eine andere Art zu sprechen.
00:07:39: Also eine Sprach-Diversität. Und nicht irgendwie eine Behinderung.
00:07:43: Wie habt ihr euch kennengelernt?
00:07:44: Ich habe einen Artikel über sie geschrieben.
00:07:47: Irgendwann dachte ich: Da könnte doch ein cooler, kurzer
00:07:50: Dokumentarfilm dabei rauskommen.
00:07:51: Der kam auch relativ gut an und war schon auf ein paar Festivals.
00:07:55: - Und hat auch Preise gewonnen? - Ja, ein paar. Aber nur Kleine.
00:07:59: Was bedeutet das, wenn man so einen Preis gewinnt?
00:08:02: Wird man eingeladen, um den dann entgegenzunehmen?
00:08:04: - Das ist das Mindeste. - Nicht mehr.
00:08:07: Man muss dazu sagen: Meine Filme sind alle extrem Low-Budget,
00:08:11: bis No-Budget.
00:08:12: Und diese ganzen kleinen Festivals können sich das heutzutage
00:08:15: nicht mehr leisten, gar dich da irgendwie einzufliegen.
00:08:18: Du kriegst teilweise nicht mal irgendwelche Plastik-Preise,
00:08:21: sondern einfach nur so ein Zertifi- kat als pdf zum Selberausdrucken.
00:08:26: Okay. Wow. Ich kann mich aber daran erinnern, da hast du mir ein
00:08:30: Foto geschickt, aus Barcelona, wo du zusammen mit Rita,
00:08:37: der sogenannten Lego-Oma, einen Preis entgegengenommen habt.
00:08:41: Zu einem Film, den du über sie gemacht hast.
00:08:44: Erzähle mir von Lego-Oma!
00:08:47: Beziehungsweise erzähle den Zuschauern von der Lego-Oma.
00:08:50: Was sie macht und wer sie ist.
00:08:52: Und warum wir beide da vielleicht unterschiedlicher Meinung sind.
00:08:55: Ich weiß, du hälst nicht so viel von Lego-Rampen.
00:09:00: Ich habe Rita kennengelernt, als diese Super-Frau,
00:09:05: das ist einfach so eine großartige Person, persönlich, aber auch
00:09:09: all die Sachen, die sie macht, Aktivismus-mäßig.
00:09:13: Hab für mich beschlossen, dass jede Person das Recht hat,
00:09:16: Aktivismus so zu betreiben, wie die das wollen.
00:09:18: Absolut.
00:09:19: Ich sitze ja nicht mal wirklich im Rollstuhl,
00:09:21: ich kann das eh nicht bewerten.
00:09:23: So habe ich diesen Film gemacht, der heißt "Lego-Oma".
00:09:26: Es geht um die Lego-Oma, das ist Rita Ebel, die sitzt im Rollstuhl
00:09:31: und baut Rampen aus Lego, nicht nur für Barrierefreiheit,
00:09:35: sondern ich glaube, da geht es auch viel darum,
00:09:37: das sind kleine Kunstwerke, da sind immer coole Abbildungen drauf.
00:09:42: Die regen zu Gesprächen an und ich glaube, das ist der Punkt dahinter.
00:09:45: Dass Menschen zusammenkommen, die vorher wahrscheinlich
00:09:48: nicht mal gesehen hätten, dass da eine Stufe ist
00:09:51: und dass da jemand mit Rollstuhl nicht drüber kommt.
00:09:53: Und dann sehen die diese Rampe und plötzlich macht es im Kopf klick
00:09:56: und sie denken ein bisschen über Barrierefreiheit nach.
00:09:59: Ich glaube, wir beide haben da auch ein Missverständnis.
00:10:02: Ich habe kein Problem mit ihr.
00:10:05: Das weiß ich.
00:10:07: Ich habe aber ein Problem damit, dass Lego so benutzt wird,
00:10:11: als die Lösung für Barrierefreiheit.
00:10:14: Und dann letztendlich Sozial-Lotterien und so weiter
00:10:17: das dann auf ihre Plakate drucken und daraus große Kampagnen machen.
00:10:21: Nach dem Motto: Barrierefreiheit ist wie ein Spielzeug.
00:10:25: Lasst uns alle Legosteine spenden und dann ist die Welt gut.
00:10:28: Und was mich persönlich daran auch geärgert hat, war,
00:10:32: dass ich, ich glaube, es war vor Rita Ebel, eine Bauanleitung
00:10:37: von Lego-Rampen im Internet veröffentlicht habe,
00:10:40: die dann irgendwann viral ging und es sehr viele Leute kopiert haben.
00:10:45: Und ich habe das eher so für just for fun für mich gemacht.
00:10:48: Verantwortlich für Barrierefreiheit sind nicht die Legos unserer Kinder,
00:10:52: sondern die Architekt:innen, Stadtplaner:innen.
00:10:55: Und ich glaube, da würdest du mir zustimmen.
00:10:59: Da würde ich dir auf jeden Fall zu- stimmen, auch Rita würde zustimmen
00:11:04: Aber auch, wenn Lego den Zweck hat, in Kontakt zu kommen,
00:11:07: um darüber mal zu reden und darüber aufzuklären,
00:11:11: ich bin inzwischen nicht mehr sicher, ob Aufklärung
00:11:15: der Weg sein sollte, um für Barrierefreiheit zu kämpfen.
00:11:21: Ob es nicht eher eine Verpflichtung sein sollte.
00:11:23: Weil Aufklärung immer noch so eine Freiwilligkeit enthält.
00:11:27: Und eine Verpflichtung, da sollte es egal sein, ob es dir passt
00:11:30: oder nicht.
00:11:31: Zu Brandschutz hat man auch keine Meinung zu.
00:11:33: Man muss es halt machen.
00:11:35: Das ist ein guter Punkt, aber ich glaube, wir reden teilweise auch
00:11:37: nicht nur von Leuten, die so ein Geschäft betreiben,
00:11:40: sondern auch von irgendwelchen Passant:innen,
00:11:44: die das so oder so nicht mitkriegen würden.
00:11:46: Ob das eine Verpflichtung ist oder nicht, wüssten die ja auch sonst
00:11:49: nicht, wenn die keinen eigenen Laden haben.
00:11:51: Aber mit einer Verpflichtung wäre ich auch fein.
00:11:53: Siehst du Fortschritte in der Medien Landschaft, was Repräsentation
00:11:57: angeht, vielleicht auch durch die neuen Medien?
00:11:59: Nein.
00:12:01: Ich finde, gerade so auf Netflix, in den letzten Jahren,
00:12:05: hat man super viele Serien gesehen, sowie "Sex Education" zum Beispiel,
00:12:09: wo ganz viel Diversität war und wo auch Behinderung gut
00:12:13: repräsentiert worden ist.
00:12:14: Da war ein Schauspieler, der war selber behindert.
00:12:17: Die Rolle hatte viele Facetten, supercoole Persönlichkeit.
00:12:21: Der Typ hatte Sex.
00:12:23: Da waren im Endeffekt alle Stereotypen eigentlich bekämpft.
00:12:26: Da gibt es mittlerweile mehrere Bei- spiele, aber auf der anderen Seite
00:12:30: sieht man in den Mainstream Medien immer wieder schlechte Beispiele.
00:12:35: Es hält sich gut die Balance.
00:12:37: Selbst da habe ich den Eindruck, es wird auf lange Sicht besser.
00:12:40: Ich glaube auch.
00:12:43: Dadurch, dass auch jüngere Journa- list:innen nachkommen und dadurch
00:12:47: mehr Diversität im Vordergrund steht, im Studium und der Ausbildung
00:12:52: Das schwappt jetzt schon ein bisschen mit ein.
00:12:56: Hoffe ich zumindest.
00:12:57: Du bist eine der ersten Blogger:innen mit Behinderung,
00:13:00: denen ich gefolgt bin, tatsächlich auch.
00:13:02: Ich glaube, du weißt gar nicht, welchen Einfluss du auch
00:13:05: auf mein Leben hattest.
00:13:06: Nein, überhaupt nicht!
00:13:07: Da hast du am Anfang auch sehr viel über deine Erkrankung gebloggt.
00:13:12: - Wie hast du denn damit angefangen? - Wie habe ich angefangen?
00:13:14: Ich bin krank geworden und plötzlich war da dieses Loch,
00:13:18: von dem ich nicht richtig wusste, was das füllen kann.
00:13:22: Gleichzeitig hat es sehr lange gedauert,
00:13:25: bis ich überhaupt eine Diagnose gekriegt habe.
00:13:27: Das heißt, ich hing in diesem Limbo fest von unzähligen Arztterminen,
00:13:32: viel Gaslighting,
00:13:34: Viel: Das bildest du dir alles nur ein.
00:13:36: Das nennt sich Gaslighting. Medical Gaslighting.
00:13:40: Das Ärzt:innen einem nicht geglaubt haben.
00:13:43: Ja. Sie stellen quasi meine eigene Körperwahrnehmung in Frage.
00:13:48: Und manipulieren mich dahingehend,
00:13:49: dass ich mir das alles nur einbilden würde.
00:13:52: Was Frauen auch öfter passiert als Männern.
00:13:55: Vor allem Frauen mit komplexen und unsichtbaren Erkrankungen.
00:13:59: Frauen wie ich, die nicht aussehen, als wären sie krank.
00:14:03: Dann hatte ich plötzlich nicht mehr so viel anderes zu tun
00:14:07: und ich habe irgendwas gebraucht, wohin ich meine ganzen Gefühle
00:14:10: loswerden konnte.
00:14:12: Habe angefangen, meine Erfahrungen in einem Blog aufzuschreiben.
00:14:17: Eigentlich ist es aber eine Mega-Magic-Kombo.
00:14:19: Weil du warst ja vorher Arzthelferin
00:14:22: und Medizinisch-Technische Assistentin.
00:14:25: Da haben sich zwei Welten dann doch wieder vereint,
00:14:29: wenn du dann über medizinische Themen angefangen hast zu schreiben.
00:14:34: Ein bisschen wie Fach-Journalistin zu medizinischen Themen.
00:14:37: Das heißt, du wurdest deine eigene Expertin.
00:14:41: Wusstest wahrscheinlich oft mehr als die Ärzt:innen.
00:14:43: Würde ich behaupten. Tue ich auch heute noch.
00:14:46: - Immer noch. - Sorry, Ärzte.
00:14:48: Sogar auch immer besser, weil du das immer länger machst.
00:14:52: Du hast ja mal erzählt, du warst irgendwie zehn Jahre
00:14:55: auf der Suche nach deiner Diagnose.
00:14:58: Dann kam so etwas wie Künstliche Intelligenz und ChatGPT.
00:15:02: Du hast einfach die Symptome in die Suchmaschine eingegeben.
00:15:05: Und die hat dir drei oder vier mögliche Diagnosen gegeben
00:15:09: und eine davon war die Richtige.
00:15:11: Es hat keine zehn Jahre gedauert, bis zur Diagnose, nur Vier.
00:15:16: Die meisten Leute mit meiner Diagnose brauchen vierzehn Jahre.
00:15:20: - Ich war also sehr schnell. - Okay.
00:15:21: Dann kommt ChatGPT und ich hatte einfach meine erste Symptomliste
00:15:25: von damals.
00:15:26: Das waren völlig diffuse Ganzkörper-Symptome.
00:15:29: Vom kleinen Zeh bis zum Ohr war alles dabei.
00:15:33: Ich habe die da rein gepostet und dann kamen vier Diagnosen
00:15:36: und eine davon war Ehlers-Danlos-Syndrom.
00:15:38: Und die anderen waren ehrlicherweise auch ziemlich gut
00:15:42: Du warst sportlich aktiv, hast dann festgestellt, das geht alles
00:15:45: nicht mehr so, wie du es wolltest.
00:15:48: Wie bist du dann zum Journalismus gekommen?
00:15:50: Eigentlich durch Zufall. Ich habe irgendwann beschlossen:
00:15:54: Wenn ich jetzt schon hier so viele Texte schreibe,
00:15:57: sollte ich vielleicht mal ordentlich lernen, wie das eigentlich geht.
00:16:01: Schließlich haben meine ganzen Lehrer:innen immer gesagt,
00:16:03: ich soll nie etwas machen, was mit Sprache zu tun hat.
00:16:07: Dann habe ich angefangen zu studieren
00:16:09: und habe tatsächlich einen super coolen Masterstudiengang gefunden,
00:16:13: in Edinburgh, in Schottland.
00:16:15: Und habe da meinen Master gemacht in Journalismus.
00:16:18: Okay, du hast also in Edinburgh studiert.
00:16:22: Was hat dir denn geholfen, welche Tricks, Hacks,
00:16:26: Techniken, hast du für dich gefun- den, wie du das studieren kannst,
00:16:32: mit Einschränkung?
00:16:33: Das fand ich total krass, weil die- ser Studiengang eigentlich so
00:16:37: barrierefrei für mich war, dass ich nichts habe machen müssen.
00:16:41: Was ich normalerweise brauche ist viel Selbständigkeit.
00:16:46: Dass es einfach keinen wirklichen, festen Zeitplan gibt.
00:16:50: Das war alles online, das war zeitlich komplett flexibel.
00:16:54: Man hätte es in einem Jahr machen können, das habe ich nicht geschafft
00:16:57: - bis zu fünf Jahren insgesamt.
00:16:59: Und wenn du es auf fünf Jahre ausdehnst, ist es echt überschaubar.
00:17:02: Dann ist es jeden Tag ungefähr eine Stunde oder so, die du machst.
00:17:05: Und du hast dann auch in Schottland gelebt?
00:17:09: Nein.
00:17:10: Du hast es dann von Deutschland aus oder Dänemark -
00:17:12: Damals habe ich tatsächlich noch in den USA gelebt.
00:17:16: Nachdem alles online war, war das mit der Zeitverschiebung
00:17:19: kein Problem, du konntest online gehen, wann du wolltest.
00:17:22: Voll flexibel.
00:17:23: Du hast quasi während des Studiums deine ersten Filme gedreht.
00:17:26: "First" und dann den Abschlussfilm "We are visible".
00:17:31: Über das Ehlers-Danlos-Syndrom. Hast du auch viel über dich gelernt?
00:17:37: Gerade bei "We are visible" habe ich viel über mich gelernt.
00:17:40: Weil es das erste Mal war, dass ich mit anderen Menschen mit EDS
00:17:43: viel in Kontakt kam und über deren Lebensgeschichten lernte.
00:17:48: Du hast einige Jahre in den USA gelebt.
00:17:52: Was würdest du sagen, unterscheidet die USA fundamental von Europa?
00:17:56: Was behindertes Leben angeht?
00:17:59: Damals, als ich da gelebt habe, das ist jetzt schon ein bisschen her,
00:18:02: hatte ich immer das Gefühl, dass die Leute da sehr viel besser
00:18:05: sind im Demonstrieren, im Protes- tieren, für ihre Rechte einstehen.
00:18:10: Ich habe gerade erst ein Interview geführt mit einer Person,
00:18:14: die damals dabei war, als die ADA,
00:18:17: also der "Americans with Disabilities Act",
00:18:20: wo sich die ganze Welt im Endeffekt ein Vorbild drangenommen hat,
00:18:23: der war praktisch live dabei.
00:18:25: Und jetzt schaut er zu, wie sich das alles wieder zurück verändert,
00:18:30: zu wo er angefangen hat.
00:18:31: Schrecklich.
00:18:32: Er hat gesagt: Wir haben alle gesagt, dass passiert bei uns nicht,
00:18:36: das kann bei uns nicht passieren und jetzt passiert es.
00:18:39: Ich habe das Gefühl, das sagen wir in Deutschland auch die ganze Zeit.
00:18:42: Nein! Hier nicht!
00:18:44: Damit wir hoffen, dass das in Deutschland nicht passiert,
00:18:48: hast du zusammen mit deiner Kollegin Anne Gersdorff
00:18:51: ein Buch geschrieben, das heißt "Stoppt Ableismus" und richtet sich
00:18:55: vor allem an die nichtbehinderte Menschen.
00:18:59: Wie war die Zusammenarbeit?
00:19:02: Lustig!
00:19:03: Ich glaube, wir waren ein ganz gutes Team, das sich gut ergänzt hat.
00:19:06: Anne hat super viel Wissen zu ganz vielen Themen rund um Ableismus,
00:19:11: Barrierefreiheit und Inklusion.
00:19:15: Wir hatten diese Dokumente, die hatten alle eine Struktur,
00:19:18: jedes Kapitel ein Dokument und Anne hat ihr ganzes Wissen
00:19:22: innerhalb von wenigen Stunden da reingeschrieben.
00:19:24: Aber nicht so richtig in einer Form.
00:19:28: Mein Job war, dieses ganze - das hätte wirklich Bücher füllen können.
00:19:34: Das dann zusammen zu schneiden, dass es ein Kapitel wird.
00:19:39: Das verständlich rüberzubringen.
00:19:42: Mein Teil war wirklich einfach der Journalistische.
00:19:45: Ihr Teil war vor allem größtenteils, mich mit Wissen zu füttern.
00:19:50: Das ich jetzt mittlerweile auch habe, das ist auch ganz schön.
00:19:53: Ich habe viel gelernt.
00:19:54: Das Buch heißt "Stoppt Ableismus".
00:19:56: Da habt ihr sogar einen Trailer dazu gemacht.
00:19:58: Es gibt sehr wilde Bücher mit Trailer.
00:20:00: Aber den Trailer schauen wir uns an.
00:20:07: Eigentlich wollten wir hier heute gemeinsam unseren
00:20:10: Buchtrailer drehen, aber wegen eines defekten Aufzugs
00:20:13: kann Anne leider nicht hier sein.
00:20:15: Was das Paradebeispiel für Barrieren im Leben von Menschen
00:20:19: mit Behinderungen ist - aber jetzt zum eigentlichen Thema.
00:20:29: Kannst du dir vorstellen, mit einer behinderten Person Sex zu haben?
00:20:33: Oder hast du vielleicht gedacht, Menschen mit Behinderungen
00:20:36: haben gar keinen Sex?
00:20:38: Stopp!
00:20:39: Mit solchen Vorurteilen werden behinderte Personen
00:20:41: ständig konfrontiert.
00:20:43: Sie werden nicht nur beim Dating ausgeschlossen
00:20:47: und von der Dominanzgesellschaft diskriminiert.
00:20:50: Der Begriff für diese Diskriminierung ist Ableismus.
00:20:53: Die Welt, in der wir leben, sollte eigentlich von Vielfalt geprägt sein
00:20:58: Doch behinderte Menschen bleiben weitgehend ausgeschlossen.
00:21:02: Ableismus verhindert dabei ihre gleichberechtigte Teilhabe.
00:21:07: Das wollen wir ändern.
00:21:09: Ich bin Anne. Gemeinsam mit Karina habe ich das Buch
00:21:13: "STOPPT ABLEISMUS!" geschrieben.
00:21:15: In unserem Buch zeigen wir dir, wie sich Ableismus im Alltag
00:21:21: behinderter Menschen manifestiert.
00:21:23: Wie sich die Dominanzgesellschaft gegen Veränderungen wehrt
00:21:28: und welche Wege es gibt, wie wir alle Ableismus
00:21:32: erkennen und abbauen können.
00:21:34: "STOPPT ABLEISMUS!" erklärt die tiefgreifenden Auswirkungen
00:21:38: von Ableismus auf das Leben von Menschen mit Behinderungen.
00:21:41: Es zeigt dir die unzähligen Barrieren, die behinderte Menschen
00:21:44: tagtäglich überwinden müssen.
00:21:46: Du lernst deine Privilegien in Bezug auf Behinderung kennen
00:21:50: und setzt dich mit diesen auseinander.
00:21:53: Das Buch zeigt auf, warum Inklusion keine Charity ist,
00:21:57: sondern ein Recht, das uns alle angeht.
00:21:59: Und von dem alle profitieren.
00:22:01: Anhand von Beispielen lernst du den Alltag
00:22:05: und die damit verbundene Diskriminierung
00:22:07: von behinderten Menschen kennen.
00:22:10: Unser Buch bietet nicht nur eine kraftvolle Analyse,
00:22:12: sondern auch konkrete Handlungsanweisungen.
00:22:15: Es ist ein Aufruf zur Veränderung des persönlichen Verhaltens,
00:22:18: aber auch der Gesellschaft insgesamt.
00:22:21: Jedes Kapitel schließt mit klaren Handlungs-Tipps im Umgang
00:22:25: mit der Situation ab.
00:22:27: Dadurch kannst du neu erlerntes Wissen direkt anwenden
00:22:31: und Inklusion im Alltag wirklich leben.
00:22:34: So erfährst du, wie du ein guter Alley für behinderte Menschen sein
00:22:38: und gemeinsam mit uns den Kampf gegen Ableismus antreten kannst.
00:22:43: Als ihr das Buch eingereicht habt, da war das doppelt so lang.
00:22:48: Wie schwer ist es denn, sich zu entscheiden,
00:22:51: nach dem Motto "Kill your darlings", welches Kapitel rausfliegt?
00:22:56: Ich fand das super schwer.
00:22:58: Ich bin auch heute, selbst nach zehn Jahren im Journalismus,
00:23:02: nicht gewöhnt, wenn mir Leute Sachen streichen, ich hasse Kürzen.
00:23:06: Ich glaube, gerade der Zeitdruck hat dazu geführt,
00:23:09: dass ich einfach schnell Entscheidungen treffen musste.
00:23:12: Das hat ein bisschen geholfen.
00:23:14: Jetzt ganz aktuell arbeitest du an einer Dokumentation,
00:23:19: mit dem Titel "Props no more".
00:23:21: Wo du weltweit unterwegs bist
00:23:24: und Aktivist:innen mit Behinderung interviewst.
00:23:29: Worum geht es da?
00:23:30: Es geht um behinderte Medien- macher:innen im weitesten Sinne.
00:23:34: Seien es Aktivist:innen, Influencer:innen,
00:23:37: jede Person, die Medien produziert, um diesem wirklich Stereotypen
00:23:42: Narrativ in den Medien entgegenzuwirken.
00:23:45: Eine Person finde ich ganz super.
00:23:47: Teal Sherer, eine Schauspielerin aus den USA, die hat eine super coole
00:23:52: Show, die heißt "My gimpy life", auf YouTube.
00:23:56: Wo sie mit Humor versucht, so typische Klischees
00:24:00: über Rollstuhlfahrer:innen auszuräumen.
00:24:02: Ich habe schon auch das Gefühl, dass es immer mehr
00:24:05: echte Repräsentation von behinderten Menschen gibt,
00:24:08: vor allem im angelsächsischen Raum.
00:24:11: Hast du Hoffnung, was die Zukunft angeht, in der Medienlandschaft?
00:24:14: Ja, ich glaube schon. Ich glaube, wenn ich keine Hoffnung hätte,
00:24:17: würde ich auch nicht machen, was ich mache.
00:24:20: Ich glaube schon, dass ich eine von vielen bin, die dazu beitragen,
00:24:24: dass das große Ganze irgendwann einfach besser wird.
00:24:27: Aber wir haben trotzdem halt noch einen weiten Weg vor uns.
00:24:30: Wo siehst du die Medienlandschaft, auch im Bezug auf Repräsentation,
00:24:34: in zehn Jahren und was können wir auch von dir noch erwarten?
00:24:39: Ich würde mir wünschen, in zehn Jahren gäbe es einfach sehr viel
00:24:44: diversere Redaktionen.
00:24:46: Sehr viel mehr Journalist:innen mit Behinderung,
00:24:48: die nicht nur über Behinderung schreiben, sondern über alle
00:24:51: erdenklichen Themen und gleichzeitig auch Journalist:innen
00:24:54: ohne Behinderung, die über Behinderung schreiben.
00:24:57: Und auch wissen, was sie da tun.
00:24:59: Und sich nicht einfach nur mit Repräsentation beschäftigen.
00:25:02: Das heißt, es schließt sich nicht aus?
00:25:04: Man muss nicht behindert sein,
00:25:05: um über Behinderung schreiben zu dürfen?
00:25:07: - Nein, Quatsch, wieso denn? - Die Forderung gibt es.
00:25:10: Das stimmt und ich glaube, jetzt momentan ist das auch noch wichtig,
00:25:13: weil es oft so ist, dass Menschen, die selber betroffen sind,
00:25:16: das einfach noch besser hinkriegen.
00:25:19: Aber eine Selbstbetroffenheit ist ja nicht
00:25:23: die Ausgangslage für Journalismus.
00:25:25: Per Definition sollten diese Men- schen diese Professionalität haben,
00:25:30: wissen, wie man sich in andere Leute reinversetzt, wie man recherchiert.
00:25:34: Man würde denken, die können auch über Behinderung schreiben.
00:25:38: Eine Behinderung macht keine Journalist:in.
00:25:40: Nein, das sowieso nicht.
00:25:41: Aber es öffnet halt teilweise auch Türen,
00:25:43: gerade im Bereich Repräsentation und Behinderung.
00:25:45: Weil du Menschen kennst und die dir vielleicht auch mehr trauen,
00:25:49: wenn du selbst eine Behinderung hast.
00:25:51: Ich bin tatsächlich immer noch ziemlich entsetzt,
00:25:54: dass wir mit dem Podcast "Die neue Norm"
00:25:57: immer noch im Öffentlich-Rechtlichen der einzige Podcast sind,
00:26:01: von behinderten Menschen.
00:26:03: Und auch im Fernsehen ist diese Sendung die Einzige,
00:26:07: die zum Thema Kultur und Inklusion mal etwas beleuchtet.
00:26:11: Jenseits von Sport und Politik auch mal andere Themenbereiche aufmacht.
00:26:15: Und eigentlich auch viel zu nischig.
00:26:19: Warum passiert so etwas nicht bei den anderen Kulturformaten,
00:26:22: die man so kennt?
00:26:24: Das sollte man mal als Forderung formulieren.
00:26:26: Es ist üblich, dass ich in dieser Sendung Gäste bitte,
00:26:30: ein Mitbringsel mitzubringseln.
00:26:33: Und ich weiß, ich habe mich in der Vergangenheit immer ein bisschen
00:26:36: darüber lustig gemacht, aber du hast etwas mitgebracht,
00:26:40: das du mit Paddle-Boards in Verbindung bringst.
00:26:44: Was genau hast du mitgebracht?
00:26:46: Ich habe dir die Finne von meinem Paddle-Board mitgebracht.
00:26:49: Weil die in deinen Koffer gepasst hat, oder?
00:26:51: Das ganze Ding war ein bisschen zu groß.
00:26:54: Und der Thermo-Mix war mir zu viel Klischee,
00:26:56: weil über den machst du dich auch immer lustig.
00:26:58: Und ich will keine Schleichwerbung machen.
00:27:01: Ehrlich gesagt, ich mache mich über Dinge lustig,
00:27:03: die ich selber nicht kann.
00:27:05: Aber zurück zum Paddle-Board, das ist ein Ding,
00:27:07: das kann man in Städten machen, man braucht da kein Meer für.
00:27:11: Nein. Aber ich habe die dir mitge- bracht, denn sie steht ein bisschen
00:27:15: für meine Liebe zum Wasser und auch so, weil das Paddeln
00:27:20: eigentlich noch so die einzige körperliche Aktivität ist,
00:27:23: die ich noch machen kann.
00:27:24: Das ist für meine körperliche, als auch meine mentale Gesundheit
00:27:28: superwichtig, recht viel anderes mache ich eigentlich nicht.
00:27:31: Inwiefern mentale Gesundheit?
00:27:33: Ich kann nicht so viel paddeln,
00:27:35: einfach weil ich halt Schmerzen dabei habe.
00:27:38: Aber ich setze mich halt einfach in die Mitte von einem See
00:27:40: auf mein Paddle-Board und sitz da halt eine Stunde
00:27:44: und genieße die Sonne und das Wasser.
00:27:47: Lasse die Beine ins Wasser hängen und bin einfach mal kurz alleine
00:27:50: für mich und kann reflektieren, das tut irgendwie einfach gut.
00:27:55: Finde ich stark.
00:27:56: Das nächste Mal nehme ich dich mit.
00:27:58: Oh je. Dann hat es da bei mir wenig mit mentaler Gesundheit,
00:28:03: mehr mit Stress zu tun.
00:28:05: Bei mir dann auch nicht mehr, wenn du die ganze Zeit rummotzt.
00:28:08: Challenge accepted.
00:28:10: Liebe Karina, super schön, dass du da warst.
00:28:13: - Danke dir für die Einladung. - Hat mich sehr gefreut.
00:28:15: Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
00:28:17: Ich auch.
00:28:18: Das war es auch schon für dieses Mal.
00:28:21: Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt "Krauthausen - face to face".
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